Fortbildungen für Gesundheit und Kommunikation

Gesundheits- & Kommunikationstrainings

Analysen und Auswertungen der 4 Skalen des Stresstests

Auswertung Stresstest - Teil 4

Analyse der Ergebnisse für die einzelnen Skalen

Wie bereits oben beschrieben, werden die 54 Items auf 4 Skalen angeordnet.

Die Rohwerte der einzelnen Skalen wurden durch die Anzahl der Items auf den einzelnen Skalen dividiert, um vergleichbare Werte zu erhalten.

Skalenergebnisse

Körper

Gedanken

Verhalten

Emotionen

Gesamt

Itemanzahl

15

12

15

12

54

Summe / Items gesamt

1,24

1,48

1,23

1,44

1,34

Summe / Items Frauen

1,30

1,53

1,26

1,49

1,38

Summe / Items Männer

1,10

1,35

1,16

1,32

1,22

Ergebnisse der einzelnen Skalen

Interpretation

Auf den ersten Blick sehen die Unterschiede nicht spektakulär aus. Ich gebe aber zu bedenken, dass dies Durchschnittswerte über eine große Stichprobe sind.

Deshalb wurde mit dem Wilcoxon Rank Test für abhängige Stichproben getestet, ob die Unterschiede zufällig sind. Und bei 5 von 6 Paarvergleichen ist der Unterschied signifikant. Lediglich für das Paar Körper – Verhalten ist der Unterschied zufällig.

Die Skala Körper weist die geringsten Werte auf. Dieser Umstand sollte nicht zu der vorschnellen Schlussfolgerung verleiten, dass körperlich Symptome eben weniger vorhanden. Es könnte auch daran liegen, dass diese nicht so wahrgenommen werden (können). Als Ursache kann man wenig ausgeprägte Körperwahrnehmung in unserem Kulturkreis vermuten. Wie hypothetisch, vorurteilsbehaftet und pseudowissenschaftlich ist es, wenn man hier postuliert, dass dies auf Männer noch mehr zutrifft. Der sehr geringe Wert von von Männern auf dieser Skala würde dazu passen.

Auch bei der Interpretation der geringen Werte auf der Skala Verhalten gibt es Interpretationsspielraum. Stressbedingtes Verhalten wird in der sozialen Interaktion zumeist negativ bewertet. Typisch sind aggressives Verhalten, Ungerechtigkeit, Ungeduld, Gereiztheit etc. Hier könnte man mutmaßen, dass der geringe Wert auf der Skala Verhalten auch damit zusammen hängt. Die Antworten könnten tendenziell in Sinne sozialer Erwünschtheit ausgefallen sein.

Für alle Skalen wurden wieder mit dem Mann Whitney U-Test die Ergebnisse der Frauen und Männer verglichen. Bei jeder Skala ergab die Berechnung das gleiche Ergebnis wie im Gesamttest. Frauen haben auf jeder Skala signifikant höhere Werte.

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