Stressmanagement • Entspannungsverfahren • Kommunikation
Auswertung Stresstest - Teil 3
Zunächst einmal wurden die Rohwerte getrennt für dieeinzelnen Items berechnet. Danach wurde eine Rangfolge erstellt.
Die „Top 3“ der Items mit den höchsten Rohwerten:
Wie oft ist es in den letzten 6 Wochenvorgekommen, dass Sie sich übermüdet fühlten
| Gesamt | Frauen | Männer | |||
nie/sehr selten | 229 | 8% | 144 | 7% | 85 | 10% |
manchmal | 641 | 22% | 426 | 21% | 215 | 26% |
häufig | 939 | 33% | 648 | 32% | 291 | 36% |
sehr häufig | 1048 | 37% | 822 | 40% | 226 | 28% |
Wieoft ist es in den letzten 6 Wochen vorgekommen, dass Sie den Eindruckhatten, nicht genügend Erholung durch Ihren Schlaf zu finden
| Gesamt | Frauen | Männer | |||
nie/sehr selten | 359 | 13% | 238 | 12% | 121 | 15% |
manchmal | 692 | 24% | 459 | 23% | 233 | 29% |
häufig | 782 | 27% | 568 | 28% | 214 | 26% |
sehr häufig | 1024 | 36% | 775 | 38% | 249 | 30% |
Wieoft ist es in den letzten 6 Wochen vorgekommen, dass Sie sichverspannt fühlten
| Gesamt | Frauen | Männer | |||
nie/sehr selten | 290 | 10% | 180 | 9% | 110 | 13% |
manchmal | 661 | 23% | 420 | 21% | 241 | 29% |
häufig | 938 | 33% | 666 | 33% | 272 | 33% |
sehr häufig | 968 | 34% | 774 | 38% | 194 | 24% |
Im Beitrag zu den Schlafstörungen werden ausführlich dienegativen gesundheitlichen Auswirkungen beschrieben. Schlafstörungenkönnen körperlich verursacht sein, häufig istallerdings Stress ursächlich dafür – zumindestteilweise. In Kombination mit insgesamt hohen Werten in diesem Testkann man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dassStress bei den Schlafstörungen eine zentrale Rolle spielt.Übermüdung ist dann natürlich die Folge vonSchlafstörungen.
Von den 2857 Menschen, die den Test ausgefüllt haben,schildern 70 Prozent mindestens häufige Übermüdung.Ein Drittel sogar „sehr häufig“. Ob und in welchemUmfang die Ergebnisse nun repräsentativ sind oder nicht sinddies alarmierende Zahlen.
Dieses Phänomen ist leicht erklärbar. Aufgrund vonpsychischen Belastungen reagiert der Körper mit erhöhtemMuskeltonus. Problematisch wird es, wenn dieser Zustand anhältund nicht nachhaltig abgebaut wird. Bei dauerhaften Stresserlebenpassiert in der Regel genau das. Die Folge sind Verspannungen imKörper. Speziell die Verspannungen im Schulter-Nackenbereichwerden deutlich wahrgenommen und als unangenehm erlebt. AndereStresssymptome sind oft nicht so präsent und störend undwerden deshalb nicht so deutlich wahrgenommen. Insofern spiegeltdieses Ergebnis diese Umstände wieder. Das Ergebnis bedeutet,dass Verspannungen besonders deutlich wahrgenommen werden. Esbedeutet nicht, dass andere Symptome nicht ebenso häufigvorhanden sind. Diese könnte durchaus der Fall sein, sie werdeneben nicht so gut wahrgenommen.
Wie oft ist es in den letzten 6 Wochenvorgekommen, dass Sie Alkohol oder Medikamente benötigten, umsich zu beruhigen?
| Gesamt | Frauen | Männer | |||
nie/sehr selten | 1676 | 59% | 1216 | 60% | 460 | 56% |
manchmal | 591 | 21% | 430 | 21% | 161 | 20% |
häufig | 353 | 12% | 233 | 11% | 120 | 15% |
sehr häufig | 237 | 8% | 161 | 8% | 76 | 9% |
Dieses Item liegt in der Rangfolge derItems ziemlich am Ende (Frau Rang 52, Männer Rang 49). ImGegensatz zu den Top 3 sieht dieses Ergebnis auf den ersten Blickdoch relativ moderat aus. Wenn man nun aber bedenkt, dass das einschwieriges Thema ist, bei dem der Faktor soziale Erwünschtheitein bedeutende Rolle spielt, könnten die wahren Zahlen durchaushöher sein. Hohen Alkohol- oder Medikamentenkonsum gibt manungern gegenüber anderen und manchmal auch gegenüber sichselbst zu.
20 Prozent der Frauen und 24 Prozentder Männer haben in den letzten 6 Wochen diese Hilfsmittelmindestens häufig benutzt, um sich zu beruhigen. Auch das findeich alarmierend und gleichzeitig ein Beleg für Bedeutung derVermittlung von Maßnahmen zur Stressbewältigung. Fürdieses Ziel der Beruhigung können vor allemEntspannungsverfahren wie das Autogene Training oder die ProgressiveMuskelentspannung sehr wirksam sein. Und sie sind gleichzeitignatürlich und gesund.